Sonntag, 20.04.2025

DEUTSCHLAND – Der menschliche Körper benötigt Vitamine für zahlreiche lebenswichtige Funktionen. Ob Zellteilung, Immunsystem, Nerven, Blutbildung oder Knochenaufbau – ohne ausreichend Vitamine geraten Prozesse aus dem Gleichgewicht. Ein unbehandelter Vitaminmangel kann weitreichende körperliche und geistige Folgen verursachen.

Vitaminmangel entsteht oft schleichend

In Deutschland gilt die Grundversorgung mit Vitaminen als weitgehend gesichert. Trotzdem treten bei bestimmten Risikogruppen, falscher Ernährung oder chronischen Krankheiten regelmäßig Mangelzustände auf. Besonders häufig betroffen sind ältere Menschen, Schwangere, Veganer, Alkoholkranke sowie Personen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen oder gestörter Nährstoffaufnahme. Auch stark verarbeitete Lebensmittel und Diäten mit einseitigem Spektrum erhöhen das Risiko.

Symptome früh erkennen

Ein Vitaminmangel äußert sich je nach betroffenem Stoff in verschiedenen körperlichen und psychischen Beschwerden. Erste Warnsignale können anhaltende Müdigkeit, Konzentrationsprobleme oder blasse Haut sein. Auch Infektanfälligkeit, brüchige Nägel oder gereizte Schleimhäute weisen auf eine Unterversorgung hin. Ohne Gegenmaßnahmen verschlechtern sich die Symptome zunehmend.

Typische Folgen bei verschiedenen Mangelzuständen

Ein Mangel an Vitamin B1 löst unter anderem neurologische Ausfälle wie Kribbeln, Muskelschwäche oder Gangstörungen aus. Vitamin B12 beeinflusst Gedächtnis, Nerven und Blutbildung – bei Defiziten drohen Müdigkeit, Schwindel, Demenzsymptome oder Anämie. Vitamin C spielt eine zentrale Rolle im Bindegewebe. Ein Mangel verursacht Zahnfleischbluten, Muskelschmerzen oder im Extremfall Skorbut. Auch bei Vitamin D zeigen sich viele Betroffene kraftlos, anfällig für Infekte und leiden unter Knochenschmerzen. Fehlt Vitamin A, verschlechtert sich das Sehvermögen – bis hin zu Nachtblindheit. Eine Unterversorgung mit Vitamin K kann Blutungen auslösen, da die Gerinnung gestört ist.

Versorgung sicherstellen – so klappt es

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich mindestens fünf Portionen frisches Obst und Gemüse. Besonders reich an Vitaminen sind Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Milchprodukte, Eier, Seefisch und hochwertige pflanzliche Öle. Wer vegan lebt, sollte speziell auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B12 achten und im Zweifel auf Präparate zurückgreifen. Vitamin D bildet der Körper größtenteils selbst – aber nur durch direkte UV-Bestrahlung der Haut. In den lichtarmen Monaten reichen Sonne und Ernährung oft nicht aus, weshalb Nahrungsergänzungsmittel in Absprache mit Ärztinnen oder Ärzten hilfreich sein können.

Diagnose und Behandlung bei Vitaminmangel

Ein einfacher Bluttest gibt Auskunft über den Vitaminstatus. Die Werte für Vitamin D, B12, B6, Folsäure oder Eisen lassen sich zuverlässig bestimmen. Bei nachgewiesenem Mangel kann eine gezielte Therapie mit hochdosierten Präparaten erfolgen. Je nach Ausprägung erfolgt die Einnahme oral oder als Injektion. Parallel empfiehlt sich eine langfristige Ernährungsumstellung.

Zu viel des Guten? Auch das kann schaden

Obwohl Vitamine lebenswichtig sind, schadet eine Überdosierung ebenso wie ein Defizit. Besonders fettlösliche Vitamine wie A, D, E und K reichern sich bei überhöhter Zufuhr im Körper an und können Nebenwirkungen verursachen. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige medizinische Kontrolle verhindern sowohl Mangel als auch Überversorgung.

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