DEUTSCHLAND – Viele Menschen leiden an einem Vitamin-D-Mangel, ohne es zu wissen. Besonders in der kalten Jahreszeit sinkt die körpereigene Produktion stark ab – denn die wichtigste Quelle für das Sonnenvitamin ist nicht die Ernährung, sondern die UV-Strahlung.
Sonnenlicht fehlt: Hauptursache für den Vitamin-D-Mangel
Der Körper bildet Vitamin D, sobald Sonnenstrahlen auf unbedeckte Haut treffen. In den Monaten von Oktober bis März steht die Sonne jedoch zu tief, um genug UV-B-Strahlen durchzulassen. Hinzu kommt, dass viele Menschen in dieser Zeit kaum Zeit im Freien verbringen. Fenster oder Kleidung blockieren die Strahlung zusätzlich. Besonders ältere Menschen, Berufstätige und Bewohner nördlicher Regionen zählen zur Risikogruppe.
Symptome oft unspezifisch: Müdigkeit und Muskelschmerzen
Ein Vitamin-D-Mangel bleibt häufig lange unbemerkt, da die ersten Anzeichen eher diffus sind. Anhaltende Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsprobleme oder depressive Verstimmungen können auf einen Mangel hinweisen. Auch häufige Infekte, Muskel- oder Gliederschmerzen sowie Knochenschmerzen gelten als typische Warnsignale. Bei Kindern kann ein ausgeprägter Mangel das Wachstum beeinträchtigen oder zu Verformungen des Skeletts führen (Rachitis). Erwachsene riskieren langfristig eine sogenannte Osteomalazie, bei der die Knochensubstanz weicher und brüchiger wird.
Bluttest zeigt den Vitamin-D-Spiegel
Ob ein Vitamin-D-Mangel vorliegt, lässt sich nur durch einen Bluttest feststellen. Der Arzt misst dabei den sogenannten 25-OH-D-Spiegel. Liegt dieser unter 20 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml), spricht die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) von einer Unterversorgung. Werte unter 12 ng/ml deuten auf einen ausgeprägten Mangel hin. Optimal liegt der Spiegel zwischen 20 und 50 ng/ml.
Präparate helfen – aber nur mit ärztlicher Kontrolle
Wer wenig Sonne abbekommt, kann den Vitamin-D-Spiegel mit Präparaten gezielt anheben. Hierbei reichen in der Regel 800 Internationale Einheiten (IE) pro Tag aus. Hochdosierte Tabletten mit 10.000 oder 20.000 IE eignen sich ausschließlich zur kurzzeitigen Behandlung – und gehören in ärztliche Betreuung. Denn obwohl der Körper überschüssiges Vitamin D nur langsam speichert, kann eine Überdosierung langfristig Nieren und Herz belasten.
Ernährung allein reicht kaum aus
Nur wenige Lebensmittel enthalten nennenswerte Mengen an Vitamin D. Dazu zählen vor allem fetter Fisch wie Lachs oder Hering, Leber, Eigelb und Pilze. Auch mit einer ausgewogenen Ernährung lässt sich der Bedarf meist nicht vollständig decken – schon gar nicht im Winter. Die DGE empfiehlt daher in sonnenarmen Zeiten eine Kombination aus Nahrungsergänzung und regelmäßigem Aufenthalt im Freien.
Fazit: Auf den eigenen Spiegel achten
Ein unbehandelter Vitamin-D-Mangel kann ernste Folgen haben – muss es aber nicht. Wer Symptome spürt oder zur Risikogruppe gehört, sollte nicht zögern, den eigenen Status beim Arzt überprüfen zu lassen. Besonders in den Wintermonaten lohnt sich ein bewusster Umgang mit Sonnenlicht, Bewegung im Freien und – wenn nötig – eine gezielte Ergänzung.