Montag, 21.04.2025

Vitamin B12 ist unverzichtbar für den menschlichen Organismus. Es unterstützt die Blutbildung, stärkt das Nervensystem und ist an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Doch was passiert, wenn zu wenig davon aufgenommen wird – und wie lässt sich einem Mangel vorbeugen?

Bedeutung von Vitamin B12 für den Körper

Vitamin B12, auch Cobalamin genannt, ist ein wasserlösliches Vitamin, das in fast jeder Körperzelle gebraucht wird. Es spielt eine zentrale Rolle bei der DNA-Synthese, ist entscheidend für die Zellteilung und hilft, rote Blutkörperchen zu bilden. Auch das Nervensystem profitiert: Ohne Vitamin B12 geraten Reizweiterleitung und Nervenfunktionen aus dem Gleichgewicht.

Der menschliche Körper kann Vitamin B12 nicht selbst herstellen. Stattdessen gelangt es über die Nahrung in den Organismus – vor allem über tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Eier oder Milch. Deshalb zählt Vitamin B12 zu den kritischen Nährstoffen bei veganer oder stark vegetarischer Ernährung.

Symptome und Folgen eines Mangels

Ein Vitamin-B12-Mangel entwickelt sich schleichend – oft über Jahre hinweg. Denn der Körper speichert größere Mengen des Vitamins, vor allem in der Leber. Sind diese Reserven aufgebraucht, treten Beschwerden auf, die anfangs leicht übersehen werden:

  • Müdigkeit und Konzentrationsschwäche
  • Blasse Haut
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühle, vor allem in Händen und Füßen
  • Gedächtnislücken oder depressive Verstimmungen

In fortgeschrittenen Fällen kann ein Mangel zu Blutarmut und bleibenden Nervenschäden führen. Bei Säuglingen kann er die Entwicklung massiv beeinträchtigen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Menschen mit Magen-Darm-Erkrankungen sowie Personen mit langfristiger Einnahme bestimmter Medikamente wie Metformin oder Magensäureblockern.

So lässt sich ein Mangel vermeiden

Wer sich ausgewogen und omnivor ernährt, hat in der Regel keine Probleme mit der Versorgung. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Erwachsene eine Tagesdosis von etwa 4 Mikrogramm Vitamin B12. Schwangere und Stillende benötigen etwas mehr.

Gute natürliche Quellen für Vitamin B12 sind:

  • Rind- und Schweinefleisch
  • Fisch wie Lachs oder Hering
  • Eier und Milchprodukte

Für Veganer ist es fast unmöglich, den Bedarf über die Ernährung zu decken. In diesem Fall sind angereicherte Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel erforderlich. Auch Menschen mit Aufnahmestörungen oder chronischem Mangel greifen oft auf hochdosierte Präparate oder Injektionen zurück.

Diagnostik und Behandlung

Ein Bluttest beim Hausarzt gibt Auskunft über den B12-Status. Als zuverlässiger Marker gilt der Holo-Transcobalamin-Wert, der das aktive B12 im Körper misst. Bei einem diagnostizierten Mangel verschreiben Ärzte oft hochdosierte Tabletten oder, in schweren Fällen, Spritzen direkt in den Muskel.

Die Behandlung zeigt meist schnell Wirkung – Müdigkeit und andere Symptome bessern sich nach wenigen Tagen. Wird der Mangel früh erkannt, lassen sich langfristige Schäden fast immer vermeiden.

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