INGOLSTADT – Die Zahl der Verkehrsunfälle in Ingolstadt ist im vergangenen Jahr gesunken, doch die Polizei sieht vor allem bei Radfahrern und E-Scooter-Nutzern dringenden Handlungsbedarf. Wie der Donaukurier berichtet, gab es 2024 insgesamt 4749 Unfälle im Stadtgebiet. Zwar wurden dabei keine Menschen getötet, doch 912 Personen erlitten Verletzungen – ein Zehntel davon schwer. Besonders besorgniserregend: Die Unfälle mit E-Scootern haben sich in der Unfallstatistik mehr als verdoppelt.
E-Scooter-Unfälle auf Rekordniveau
Während die Zahl der Fahrradunfälle mit 415 leicht sank, explodierte die Anzahl der E-Scooter-Unfälle. Die Polizei registrierte 68 Vorfälle – mehr als doppelt so viele wie 2023. Häufige Ursachen waren das Fahren auf Gehwegen, Vorfahrtsmissachtungen und vor allem Alkohol. Insgesamt gab es 69 Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss – ein Anstieg um 16 Prozent, der fast ausschließlich auf E-Scooter-Fahrer zurückzuführen ist. Auch die Zahl der Unfälle unter Drogeneinfluss stieg von 11 auf 16.
Polizei und Stadt wollen dieser Entwicklung entgegenwirken. Bereits im Mai sind spezielle Zweiradkontrolltage geplant, bei denen verstärkt auf Alkohol und Drogen getestet wird. Zudem sollen radelnde Senioren gezielt über Gefahren im Straßenverkehr informiert werden.
Audi-Kreisel: Erste Erfolge nach Tempo 30
Ein Unfallschwerpunkt in Ingolstadt war in den vergangenen Jahren der Audi-Kreisel. 2024 stieg dort die Zahl der Verletzten sprunghaft um 120 Prozent. Als Reaktion wurde ein Tempolimit von 30 km/h eingeführt. Die ersten Zahlen für 2025 zeigen, dass die Maßnahme Wirkung zeigen könnte: Im Januar und Februar gab es dort keinen einzigen Verletzten. Die Polizei warnt jedoch davor, zu früh ein Fazit zu ziehen, da einzelne Faktoren wie Glatteis die Statistik schnell beeinflussen können.
Unfallstatistik: Handy am Steuer bleibt ein Problem
Die meisten Unfälle in Ingolstadt stehen weiterhin mit Autos in Verbindung. Hauptursachen sind fehlender Sicherheitsabstand, Unachtsamkeit und Handynutzung. 2024 stellte die Polizei fast 2500 Anzeigen und Verwarnungen aus – davon 1100 wegen Handys am Steuer und 600 wegen nicht angelegtem Gurt. Alkoholisierte Fahrer machten etwa 3,3 Prozent der Unfälle aus.
Obwohl die Gesamtzahl der Unfälle leicht gesunken ist, sieht die Polizei vor allem in bestimmten Bereichen weiterhin dringenden Handlungsbedarf. Die verstärkten Kontrollen sollen dazu beitragen, riskantes Verhalten im Straßenverkehr frühzeitig zu unterbinden.