Montag, 28.04.2025

MÜNSTER – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat eine neue Klage gegen die Bundesregierung eingereicht. Hintergrund ist die aus Sicht der DUH unterlassene Aktualisierung des Nationalen Nitrataktionsprogramms, das den Schutz von Grundwasser und Oberflächengewässern gewährleisten soll.

Überschreitung der Nitratgrenzwerte an 26 Prozent der Messstellen

Laut DUH überschreitet Deutschland an 26 Prozent der Messstellen weiterhin die erlaubten Nitratgrenzwerte – obwohl diese bereits seit 1991 gelten. Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, kritisiert am Montag (28.04.2025) in einer Pressemitteilung die Untätigkeit scharf: „Es ist unbegreiflich, dass die Bundesregierung die Verschmutzung unseres Wassers durch zu hohe Nitratwerte noch immer zulässt. Damit nimmt sie höhere Trinkwasserkosten und den Anstieg des Artensterbens in Kauf.“

Klage der Umwelthilfe soll neue Regierung zum Handeln zwingen

Mit der Klage beim Oberverwaltungsgericht Münster fordert die DUH die kommende Bundesregierung auf, das Programm zeitnah zu überprüfen und anzupassen. Die Organisation beruft sich auf den Nitratbericht 2024, der belegt, dass trotz bisheriger Maßnahmen kaum Fortschritte bei der Reduzierung der Gewässerverunreinigung erzielt wurden.

Bereits 2018 hatte die DUH eine erste Klage eingereicht. Diese wird im September 2025 vor dem Bundesverwaltungsgericht verhandelt. Die jetzt eingereichte Klage ergänzt die bisherigen rechtlichen Schritte und erhöht den Druck auf die politischen Entscheidungsträger.

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