ROM / DEUTSCHLAND – Papst Franziskus ist tot. Am Ostermontag (21.04.2025) verstarb das Oberhaupt der katholischen Kirche im Alter von 88 Jahren. Noch am Vortag hatte er auf dem Petersplatz den traditionellen Segen „Urbi et Orbi“ gesprochen. Mit seinem Tod verlieren die rund 1,4 Milliarden Katholikinnen und Katholiken weltweit eine Stimme des Friedens, der Demut und der Solidarität mit den Schwächsten. In zahlreichen Reaktionen zeigen sich Kirchenvertreter, Politiker und Gläubige tief bewegt.
Bischof Hanke: „Botschafter der Barmherzigkeit Gottes“
Bischof Gregor Maria Hanke aus Eichstätt nannte Franziskus „einen Botschafter der Barmherzigkeit Gottes“. Er würdigte auch dessen bescheidenen Lebensstil: „Er legte keinen Wert auf Besitz, lebte beispielsweise im Gästehaus statt in den päpstlichen Gemächern des Apostolischen Palastes.“ Besonders betonte Hanke die Umweltenzyklika Laudato si’: Damit habe der Papst gleich zu Beginn seines Pontifikats die Denkrichtung vorgegeben: „Gerechter Friede sowie die Bewahrung der Schöpfung für alle Menschen und für nachfolgende Generationen.“
Bischof Voderholzer: „Ein franziskanischer Jesuit“
Für den Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer war Franziskus „ein franziskanischer Jesuit, ein jesuitischer Franziskaner“, der die Freude am Evangelium lebte. Mit Blick auf die Umwelt-Enzyklika sagte Voderholzer: „Die nachhaltigste Wirkung erzielte Papst Franziskus gewiss mit der Enzyklika „Laudato si‘“ vom Pfingstfest 2015“, so Voderholzer. Beeindruckt zeigte sich der Bischof auch von persönlichen Gesten: „Immer flüsterte er mir beim Abschied zu: ‚Bete für mich!‘“
Bischof Meier: Papst war „Ein echter Jesus-Freund“
Der Augsburger Bischof Bertram Meier würdigte Franziskus, der mit der Initiative zur synodalen Kirche und seiner Sorge für die Armen wichtige Impulse gesetzt habe. „Wie Franz von Assisi hat er alles getan, um die Kirche geistlich aufzubauen.“ Besonders in Erinnerung bleibe ihm, „wie menschlich nah und brüderlich auf Augenhöhe mich Papst Franziskus jeweils empfangen hat. Schnörkellos, klar und offen konnten wir miteinander sprechen und uns austauschen.“ Auch für Scherze sei der Pontifex aufgelegt gewesen. „Papst Franziskus war ein echter Jesus-Freund.“ Für den 8. Mai lädt das Bistum zu einem Requiem in den Augsburger Dom ein.

Foto: Bistum Augsburg | Vatican Media | Romano Siciliani | KNA
Bischof Jung: Papst der Ränder
Würzburgs Bischof Franz Jung betonte Franziskus’ Engagement für die Ausgegrenzten: „Franziskus selbst darf als der Papst bezeichnet werden, der an die Ränder ging.“ Der Heilige Vater habe die Kirche als „Feldlazarett“ verstanden und „die Freude am Evangelium“ zum Leitmotiv seines Pontifikats gemacht. „Danke, Papst Franziskus!“
Steinmeier: „Ein glaubwürdiger Zeuge der christlichen Botschaft“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte Franziskus als „glaubwürdigen Anwalt der Menschlichkeit“, dessen Spontanität, Bescheidenheit und Humor, aber auf sein tiefer Glaube „Menschen auf der ganzen Welt berührt“ haben. „Mit Franziskus verliert die Welt ein leuchtendes Zeichen der Hoffnung.“
Scholz und Söder: Abschied mit Dankbarkeit
Der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz nannte Franziskus auf X (ehemals Twitter) „einen Fürsprecher der Schwachen, einen Versöhner und warmherzigen Menschen“. Scholz äußerte sein Mitgefühl für die Gläubigen weltweit. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder äußerte sich zum Tod des katholischen Kirchenoberhauptes: „Ein großer Mahner für Frieden und Versöhnung ist von uns gegangen.“ Für Söder stand der Papst für „Verlässlichkeit und Kraft“. Zwei Mal traf Söder den Papst in Rom, beschreibt die Treffen als ernshaft und heiter, aber stets freundlich. „Wir stehen heute in großer Trauer alle zusammen und werden Papst Franziskus immer in Erinnerung halten. Möge er in Frieden ruhen.“
Holetschek: „Hochsensibler Analytiker unserer Zeit“
CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek, der Franziskus 2024 persönlich traf, nannte ihn einen „hochsensiblen Analytiker unserer Zeit“, der „keine Scheu davor hatte, auch schwierige Themen wie die oftmals große Distanz zwischen Kirche und Jugend offen und selbstkritisch anzusprechen.“ Besonders beeindruckte ihn die „Herzlichkeit und Offenheit“ des Papstes im persönlichen Gespräch.

Foto: CSU-Landtagsfraktion
Papst starb am Ostermontag
Am Ostermontag um 7:35 Uhr kehrte Papst Franziskus „in das Haus des Vaters zurück“, wie es der Heilige Stuhl formulierte. Der Argentinier Jorge Mario Bergoglio war der erste Papst aus Südamerika und der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri. In seiner Amtszeit setzte er Zeichen: für die Armen, für die Umwelt, für eine Kirche im Dialog. Seine letzte Botschaft an die Welt war ein Segen – Urbi et Orbi.