Samstag, 11.01.2025
München – Neues Zuhause für die Pinguine. Nach zweijähriger Sanierung erstrahlt die Polarwelt des Tierparks Hellabrunn in München in neuem Glanz. Vor Kurzem sind die 22 Königs- und Felsenpinguine in die modernisierte Anlage eingezogen und fühlen sich dort sichtlich wohl. Die Lüftungs- und Wasserfilteranlagen wurden umfassend erneuert, um eine „wirklich polarfrische“ Atmosphäre zu schaffen, wie Tierparkdirektor Rasem Baban beschreibt. „Von außen ist das nicht so ersichtlich, jedoch war sowohl die Wärmeisolierung in die Jahre gekommen und die Lüftungs- und Filteranlage technisch veraltet,“ fügt er hinzu.

Reibungsloser Umzug

Zunächst zogen 14 Felsenpinguine aus dem Zoo im dänischen Odense in die neue Anlage ein, gefolgt von acht Königspinguinen aus dem belgischen Zoo Pairi Daiza. Der Transport verlief reibungslos und unter optimalen Bedingungen für die Tiere: Die Felsenpinguine reisten in speziellen Boxen, während die Königspinguine in Transporttonnen mit Eis untergebracht waren. „Der Einzug in die neue Anlage und die Eingewöhnung haben hervorragend geklappt“, bestätigt Dr. Eric Diener, Kurator für die Polarwelt. Damit die beiden Pinguinarten ihre Eingewöhnungsphase ungestört genießen können, trennt ein kleines Gitter ihre Bereiche. „An sich kommen die beiden Arten gut miteinander aus, aber wie bei allen Lebewesen kann es auch mal zu Streit und Ungereimtheiten kommen. In der Anfangszeit möchten wir Stress möglichst vermeiden“, erklärt Diener.
Das freut Pinguine und Besucher gleichermaßen: Nach zwei Jahren Sanierung sind die Tiere zurück in Hellabrunns Polarwelt.
Foto: Hellabrunn / Stephan Schuhmann und Lisa Reininger
Pinguine sind im Tierpark Hellabrunn nicht nur beliebte Publikumslieblinge, sondern auch wichtige Botschafter für den Umweltschutz. Die 3. Bürgermeisterin der Landeshauptstadt und Aufsichtsratsvorsitzende Verena Dietl betont: „Pinguine gehören auf jeden Fall zu den beliebtesten Tieren bei den Besucherinnen und Besuchern des Tierparks. Aber, und das ist noch viel wichtiger, Pinguine sind wichtige Botschafter für die Auswirkungen des Klimawandels. Ihre Lebensräume sind besonders anfällig für die Erwärmung der Erde.“ Besonders die antarktischen Lebensräume der Felsen- und Königspinguine seien von der globalen Erwärmung bedroht, betonte auch Dr. Diener. Die Hälfte aller Pinguinarten gilt mittlerweile als gefährdet oder stark gefährdet.

Beteiligung am Zuchtprogramm für Pinguine

Hellabrunn beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP), um die Felsenpinguine zu schützen, die zu den stark gefährdet Arten zählen. Die monogam lebenden Tiere, die gemeinsam Kolonien bilden, sind auf kalte Küstenregionen mit klaren Meeresströmen angewiesen. Die modernisierte Pinguinanlage des Tierparks soll diese Bedingungen so gut wie möglich nachbilden.
Foto: Hellabrunn / Stephan Schuhmann und Lisa Reininger
Neben den Felsen- und Königspinguinen sind in Hellabrunn auch Humboldtpinguine zu sehen. Die in Südamerika heimische Art ist milde Temperaturen gewohnt und lebt ganzjährig im Freien, während die empfindlicheren Polar-Pinguine eine klimatisch stabile, geschlossene Anlage benötigen. Wer mehr über die Rückkehr der Pinguine nach Hellabrunn erfahren möchte, dem sei die kommende Folge des Zoo-Podcasts „Mia san Tier“ freuen, die ab dem 15. November verfügbar ist.
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