DÜSSELDORF – Der Sanierungsstau bei Deutschlands Brücken ist offenbar deutlich größer als bislang angenommen. Laut einer Erhebung der Organisation Transport & Environment (T&E) gelten rund 16.000 Brücken in Bundeshand als baufällig. Der Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) sieht in der Einhaltung technischer Regeln, insbesondere der Richtlinie VDI 6200, eine zentrale Maßnahme zur Risikominimierung und besseren Sanierungsplanung.
Richtlinie hilft bei Bewertung der Brücken
„Die VDI 6200 bietet seit Jahren ein praxiserprobtes Instrument zur sicheren und systematischen Beurteilung von bestehenden Bauwerken – besonders bei altersbedingten Schäden und steigenden Belastungen“, betont Frank Jansen, Geschäftsführer der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik, in einer Mitteilung am Mittwoch (16.04.2025).
Die Richtlinie stuft Bauwerke in Schadensfolge- und Robustheitsklassen ein, gibt Prüfverfahren und Intervall-Empfehlungen vor und hilft so, Risiken frühzeitig zu erkennen. Maßgeblich sind dabei unter anderem statisch-konstruktiven Merkmalen, Baustoffeigenschaften und Einwirkungen auf das Bauwerk. Kommunen könnten durch die einheitliche Anwendung gezielter handeln und knappe Ressourcen effizienter einsetzen.
VDI fordert Erhalt bestehender Infrastruktur
Angesichts wachsender Belastungen im Straßenverkehr und begrenzter Finanzmittel drängt der VDI auf eine flächendeckende Umsetzung dieser technischen Regelwerke. Der Erhalt der bestehenden Infrastruktur müsse oberste Priorität haben. „Ein einheitliches, ingenieurtechnisch fundiertes Vorgehen ist dabei entscheidend“, ergänzt Jansen.