BONN – Viele Katzen leiden im Alter an Arthrose, einer schmerzhaften Gelenkerkrankung, die oft unentdeckt bleibt. Auch wenn die Schäden selbst nicht heilbar sind, gibt es dennoch Therapieansätze für die Stubentiger, wie ein Bericht des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V. am Montag (16.12.2024) aufklärt. Eine rechtzeitige Diagnose und moderne Behandlungsmethoden können den betroffenen Tieren jedoch wieder mehr Lebensqualität schenken.
Arthrose bei Katzen: Eine häufige, aber unterschätzte Krankheit
Arthrose betrifft etwa 30 bis 50 Prozent aller älteren Katzen, bei über 12-jährigen Tieren sogar bis zu 90 Prozent. Ursache ist dabei meist der Verschleiß der Gelenke, der mit dem Alter zunimmt. Verletzungen oder Fehlstellungen können ebenfalls ein Auslöser sein.
Die Symptome äußern sich oft schleichend: reduzierte Aktivität, Verhaltensänderungen wie Unruhe, verminderte Körperpflege oder ein mürrischer Blick. Auch das Meiden anderer Mitglieder des Haushalts kann ein erstes Indiz sein. Viele Katzenhalter interpretieren diese Anzeichen als normale Alterserscheinungen, dabei könnte eine schmerzhafte Arthrose dahinterstecken.
Wie wird Arthrose behandelt?
Arthrose ist ein entzündlicher Prozess, ausgelöst durch einen Knorpelschaden. Der Körper des Tieres reagiert darauf mit einem Ablauf verschiedener komplizierter Prozesse – jedoch vergebens: Knorpel kann sich in hohem Alter nicht mehr ausreichend regenerieren. Die Folge sind chronische Schmerzen, die die Fellnasen zur Ruhe zwingen, was jedoch die Erkrankung weiter beschleunigen kann.
Tierärzte setzen daher auf multimodale Therapien, die Schmerzen lindern und das Fortschreiten der Erkrankung bremsen. Katzenfreundliche Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente stehen dabei im Fokus. Diese Behandlungen wirken nicht nur gegen den Schmerz, sondern helfen auch, die Lebensfreude und Mobilität der Katze zu verbessern.
Unterstützung durch Halter: Das können Sie tun
Katzenhalter haben neben der medikamentösen Therapie ihrer Vierbeiner weitere Möglichkeiten, das Lebensumfeld zu optimieren. Der Bundesverband für Tiergesundheit empfiehlt folgende Maßnahmen:
- Bewegungsumfeld anpassen: Sprungmöglichkeiten erleichtern, Abstände verringern, z. B. mit Hockern oder flachen Kratzbäumen.
- Hilfe bei der Pflege: Eingeschränkte Katzen benötigen Unterstützung bei der Körperpflege.
- Gewicht reduzieren: Übergewicht belastet die Gelenke zusätzlich – eine Diät und speziell abgestimmtes Futter mit Omega-3-Fettsäuren sind hilfreich.
Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Maßnahmen helfen, das Leiden der Katze zu minimieren und ihr ein angenehmeres Leben auf in fortgeschrittenem Alter zu ermöglichen – mit möglichst wenig Schmerzen.