GAZA â Die erneuten massiven Angriffe auf den Gazastreifen haben unter den Kindern Schock und Verzweiflung ausgelöst. Die SOS-Kinderdörfer weltweit berichten, dass die ohnehin prekĂ€re Lage der Kinder und Familien in Gaza weiter eskaliert.
âDass es jetzt erneut zu Gewalt kommt, macht alles noch schlimmer. Nach Ausrufen der Waffenruhe hatte es einen Moment der Hoffnung gegeben, aber jetzt sehen wir bei den Kindern Angst, Depressionen und Traumataâ, so Reem Alreqeb, Interimsleiterin der SOS-Kinderdörfer in Gaza in einer Pressemitteilung vom Mittwoch (19.03.2025).
Mangel an Lebensmitteln, Wasser und Medizin im Gazastreifen
Die erneute Blockade von Hilfslieferungen verschĂ€rft die Situation drastisch. VersorgungsgĂŒter wie Lebensmittel, sauberes Wasser und Medikamente werden immer knapper. âAuch uns als Hilfsorganisation gehen die Mittel aus. Unsere Kinder leiden an MangelernĂ€hrung und Stress. Je lĂ€nger die Bedrohung und die Nahrungsmittelknappheit anhalten, desto gröĂer wird die Anspannung â bei den Kindern, aber auch bei den Betreuendenâ, warnt Alreqeb.
UrsprĂŒnglich waren die Kinder im SOS-Kinderdorf Rafah untergebracht, mussten aber aufgrund der Kampfhandlungen nach Khan Younis fliehen. Kurz darauf wurde ihr ursprĂŒngliches Zuhause völlig zerstört. âWenn sich die Sicherheitslage in Khan Younis weiter verschlechtert, mĂŒssen wir erneut fliehen â das wĂŒrde bedeuten, dass sich unsere Lage weiter verschlimmert und die Ressourcen noch knapper werdenâ, so Alreqeb.
SOS-Kinderdörfer fordern weltweite UnterstĂŒtzung
Neben den Kindern wachsen auch unter den Erwachsenen Hoffnungslosigkeit und Resignation. âViele Familien hatten gerade damit begonnen, ihr Leben wieder aufzubauen und sehen sich nun der brutalen RealitĂ€t einer weiteren Eskalationswelle gegenĂŒber. Die Menschen können nicht mehrâ, beschreibt Alreqeb die Lage vor Ort.
Mit einem eindringlichen Appell wendet sie sich an die Weltgemeinschaft: âBitte lassen Sie die Kinder und Familien in Gaza nicht alleine. Wir stehen hier vor einem unertrĂ€glichen AusmaĂ an Gewalt und einer Krise, die wir nicht alleine bewĂ€ltigen können. VerschlieĂen Sie nicht die Augen davor! Die Kinder sind unschuldig, aber sie tragen die Hauptlast dieses Krieges. Sie brauchen dringend humanitĂ€re Hilfe, Schutz und dauerhaften Frieden.â