GARMISCH-PARTENKIRCHEN – Ein 51-jähriger Snowboarder hat am Sonntag (16.03.2025) im Classic-Skigebiet Garmisch-Partenkirchen für einen Großeinsatz der Bergwacht gesorgt. Der Mann ignorierte die Pistenabsperrung und kollidierte mit einem unter Spannung stehenden Windenseil einer Pistenraupe. Durch den Aufprall wurde er in den angrenzenden Wald geschleudert.
Gegen 18 Uhr ging der Notruf bei der Polizeiinspektion Garmisch-Partenkirchen ein. Sofort wurden die Bergwacht Garmisch-Partenkirchen und die Alpine Einsatzgruppe West alarmiert. Aufgrund der unklaren Lage wurde eine intensive Suche im unwegsamen Gelände eingeleitet.
Pistenraupe im Einsatz – Windenseil kaum sichtbar
Der Unfall ereignete sich während der Präparierung der Kochelbergabfahrt. Ein 26-jähriger Pistenraupenfahrer der Bayerischen Zugspitzbahn arbeitete mit einer Seilwinde, um das schwere Kettenfahrzeug in der steilen Piste zu stabilisieren. Das Stahlseil ist bei solchen Einsätzen oft weit oberhalb fixiert und für Skifahrer und Snowboarder kaum zu erkennen. Je nach Gelände kann es sich auf der Oberfläche befinden, aber auch plötzlich unter der Schneedecke hervorschnellen – eine tödliche Gefahr für Unbefugte auf der Piste.
Snowboarder verschwindet nach dem Unfall – Suche nach zwei Stunden abgebrochen
Trotz beleuchteter Warntafeln und gelber Rundumleuchten missachtete der 51-Jährige die Sperrung und befuhr die Abfahrt. Als er an einer Geländekante auf das Windenseil traf, wurde er zur Seite geschleudert. Aufgrund des heftigen Aufpralls gingen die Einsatzkräfte zunächst von schweren Verletzungen aus.
Die Suche gestaltete sich jedoch schwierig: Dunkelheit und starker Schneefall erschwerten die Bedingungen erheblich. Erst nach intensiven Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Snowboarder selbstständig ins Tal abgestiegen war. Wie sich später herausstellte, blieb er unverletzt und gestand gegenüber den Beamten sein Fehlverhalten ein. Da die Sperrung der Piste durch eine behördliche Anordnung der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen festgelegt wurde, erwartet den 51-Jährigen nun ein Ordnungswidrigkeitenverfahren.