Mittwoch, 05.02.2025

Nürnberg – In den frühen Morgenstunden des Montags kam es in Nürnberg-Reichelsdorf zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem drei Jugendliche schwer verletzt wurden. Ein 15-Jähriger, der ohne Führerschein am Steuer eines Audi A5 Sportback saß, raste mit etwa 170 km/h über die Eibacher Hauptstraße. Gegen 3:30 Uhr verlor der Fahrer in einer Rechtskurve die Kontrolle über das Fahrzeug und kam nach links von der Straße ab. Das Fahrzeug schoss über einen Grünstreifen und kollidierte schließlich mit einem parkenden Auto sowie einem Baum. Der Wagen überschlug sich und blieb letztlich auf dem Dach liegen.

„Der Fahrer hat offenbar aufgrund mutmaßlich überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über das Fahrzeug verloren,“ erklärte Christian Seiler, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken. Bei dem Unfall wurden die drei Insassen – zwei 15-Jährige und ein 13-Jähriger – schwer verletzt. Nach medizinischer Erstversorgung vor Ort wurden die Jugendlichen in umliegende Krankenhäuser gebracht. Seiler dazu: „Die Personen gelten derzeit als schwer verletzt. Mit einem Ableben ist aktuell aber nicht zu rechnen.“

Abschleppdienst-Fachmann Jürgen Schrödinger zeigte sich ernüchtert: „Mittlerweile geht mir da gar nichts mehr so durch den Kopf, weil es ist nicht mehr wie aus unserer Zeit.“ Dass die Insassen trotz der Wucht des Unfalls überlebt haben, führte er auf die robuste Karosserie des Audi zurück: „Da hätte schon das eine oder andere mehr aufgespießt und es ist halt doch eine sichere Karosserie, dass sie halt eben Glück gehabt haben.“

Die Ermittlungen zur Unfallursache laufen. Die Polizei prüft insbesondere, wie der 15-Jährige an das Fahrzeug gelangte, das mit einem Kennzeichen aus dem Landkreis Kitzingen ausgestattet war. „Die Ermittlungen richten sich derzeit gegen einen 15-Jährigen,“ so Seiler. Zudem werde untersucht, ob Alkohol oder andere Rauschmittel im Spiel waren. „Die Personen befinden sich derzeit im Krankenhaus und dort wird natürlich auch überprüft, ob die Personen Alkohol oder andere berauschende Mittel zu sich genommen haben,“ sagte der Polizeisprecher weiter.

Foto: vifogra | Ralph Goppelt

Der entstandene Sachschaden ist erheblich und beläuft sich nach ersten Schätzungen auf mehrere Zehntausend Euro. „Insbesondere das Fahrzeug, der Pkw Audi, mit dem die drei Personen unterwegs waren, ist stark deformiert, und da wird es sich um einen sehr hohen Sachschaden handeln, ebenfalls bei dem geparkten Fahrzeug“, so Seiler.

Seiler richtete auch eine dringende Warnung an Fahrzeughalter, beim Aufbewahren der Fahrzeugschlüssel vorsichtig zu sein: „Grundsätzlich wird natürlich immer geraten, sensibel mit den Kindern im Umgang mit dem Fahrzeug zu sein. Wenn man jedoch den Verdacht hat, dass möglicherweise jemand an den Schlüssel gelangen könnte, der diesen nicht haben sollte, dann ist es natürlich ratsam, den Schlüssel an einer Stelle zu hinterlegen, wo nur der Fahrzeughalter auch Zugang zu diesem Schlüssel hat.“

Ob die Jugendlichen mit dem Audi die Strecke von Kitzingen nach Nürnberg tatsächlich selbst zurückgelegt haben, ist unklar. „Aktuell haben wir keine Erkenntnisse, dass das Fahrzeug von Kitzingen nach Nürnberg unterwegs war und diese Strecke auch die Jugendlichen zurückgelegt haben. Die Ermittlungen werden aber auch da weitere Erkenntnisse liefern“, so Seiler.

Jürgen Schrödinger, der den Unfallwagen abschleppte, schloss mit der Hoffnung, dass solche Ereignisse junge Menschen von gefährlichem Fahrverhalten abhalten: „Wollen wir hoffen, dass die Jungs etwas daraus lernen und andere dann auch.“

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