DEUTSCHLAND – Mit dem Frühlingsbeginn beginnt für viele heimische Vogelarten die Brutzeit. In einer zunehmend aufgeräumten Umwelt finden Amsel, Meise und Rotkehlchen jedoch immer seltener geeignete Nistplätze. Gut platzierte Nisthilfen können diesen Mangel ausgleichen – nicht nur im Garten, sondern auch auf Balkon oder Terrasse.
Vogelarten profitieren unterschiedlich
Nicht jede Art nutzt dieselbe Nisthilfe. Meisen, Kleiber und Sperlinge bevorzugen klassische Nistkästen mit kleinem Einflugloch. Für Rotschwänzchen, Bachstelzen oder Hausrotschwänze eignen sich Halbhöhlen oder offene Nistkästen, da sie freie Sicht bevorzugen. Stare benötigen größere Kästen mit weiten Einfluglöchern, während Schwalben kunstvolle Nester aus Lehm oder künstliche Halbschalen an geschützten Hauswänden annehmen.

Auch Fledermäuse, Hornissen oder Wildbienen lassen sich durch spezielle Quartiere fördern – je nach Standort und Bauart der Unterkunft.
Aufhängung, Standort und Ausrichtung beachten
Nisthilfen sollten wettergeschützt und möglichst katzensicher aufgehängt werden – ideal sind zwei bis drei Meter Höhe an einer Hauswand, einem Baumstamm oder Pfosten. Die Ausrichtung nach Osten oder Südosten schützt vor Wind und Starkregen. Wichtig ist ein freier Anflug, ohne Hindernisse direkt vor dem Einflugloch.
Bestehende Kästen müssen vor der neuen Brutsaison gereinigt werden, am besten im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr. Altes Nistmaterial sollte entfernt werden, um Parasitenbefall zu vermeiden.
Tiere nicht stören
Vögel reagieren während der Brutzeit empfindlich auf Störungen. Nisthilfen sollten deshalb nicht geöffnet oder bewegt werden, sobald sie besetzt sind. Auch neugierige Blicke oder laute Geräusche in der Nähe des Nistplatzes können zur Aufgabe des Geleges führen. Ruhe und Abstand helfen den Tieren am meisten.
Beitrag zum Artenschutz
Mit dem Aufhängen von Nisthilfen lässt sich aktiv zur Arterhaltung heimischer Vogelarten beitragen. Besonders in Siedlungsräumen, wo Hecken, alte Bäume oder ungestörte Nischen fehlen, kann künstlicher Ersatz lebenswichtig sein. Bereits ein einzelner Kasten kann über Jahre hinweg mehreren Vogelgenerationen Schutz bieten.