MÜNCHEN – Ab Dienstag (01.04.2025) können bayerische Gemeinden das neue Prädikat „Waldheilbad“ oder „Ort mit Waldkurbetrieb“ beantragen. Das teilten Bayerns Innen- und Kommunalminister Joachim Herrmann, Forst- und Tourismusministerin Michaela Kaniber sowie Gesundheitsministerin Judith Gerlach am Montag (31.03.2025) mit. Voraussetzung sind unter anderem ein zertifizierter Heilwald, regelmäßige Waldkuren und langjährige Erfahrung als Kurort.
Bayern Spitzenreiter bei Kurorten
Herrmann betont dazu in einer Pressemitteilung: „Der Freistaat Bayern ist mit mehr als 355 Prädikatsgemeinden Spitzenreiter bei den Erholungs- und Kurorten in Deutschland. Die Aufnahme des Themas ‚Wald‘ zeigt, wie vielfältig der Gesundheitstourismus in Bayern ist. Damit ergibt sich für einige Gemeinden ein neues attraktives Betätigungsfeld, von dem nicht nur die Kommunen selbst, sondern die ganze Branche profitieren kann.“
Mit der Einführung dieser Prädikate will der Freistaat Bayern die heilende Wirkung des Waldes stärker in den Gesundheitstourismus integrieren. Studien hätten belegt, dass Waldaufenthalte Stress reduzieren, das Wohlbefinden fördern und die Konzentration fördern können.
Gerlach: „Wahre Kraftquellen für Körper und Geist“
Gesundheitsministerin Judith Gerlach erklärte: „Waldheilbäder und Orte mit Waldkurbetrieb sind wahre Kraftquellen für Körper und Geist. Hier verbindet sich die heilende Wirkung des Waldes mit liebevoll gestalteten Angeboten für Erholungssuchende und Naturfreunde. Die Waldtherapie als Therapieform passt perfekt für Bayern.
Hintergrund ist ein von der Staatsregierung mit 350.000 Euro gefördertes Pilotprojekt der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dabei wurden unter anderem ein Kriterienkatalog erarbeitet, 16 Kur- und Heilwälder eingerichtet und Fachkräfte für Waldtherapie geschult wurden. Zudem wurden Angebote wie Wald-Gesundheitstrainings und therapeutische Programme speziell für von Menschen mit psychischen und physischen Erkrankungen geschaffen.
Waldheilbad: Therapieform in Asien Tradition
Im asiatischen Raum, vor allem in Japan und Südkorea, hat die Waldtherapie bereits eine lange Tradition, wird in Deutschland aber noch nicht flächendeckend angeboten. Bayern möchte nun die Vorreiterrolle einnehmen und hat bereits im vergangenen Jahr mit der Änderung des Kommunalabgabengesetzes diese beiden Prädikate gesetzlich verankert.