Montag, 21.04.2025

DEUTSCHLAND – Viele Gärtner greifen im Frühling zu Rechen, Schere und Schubkarre, um Laub, Äste und vermeintlich totes Material zu beseitigen. Doch nicht alles, was auf den ersten Blick „unaufgeräumt“ wirkt, ist tatsächlich nutzlos. Im Gegenteil: Wer Totholz und Blätter gezielt liegen lässt, tut der Natur und dem Boden etwas Gutes.

Totholz als Lebensraum für Insekten und Co.

Abgestorbene Äste und Baumstücke sehen für viele wie Gartenabfall aus – für Tiere stellen sie jedoch wertvollen Lebensraum dar. Käferlarven, Wildbienen, Schmetterlingspuppen und Spinnen finden in Ritzen, Rinden und Hohlräumen Unterschlupf und Schutz. Auch Igel, Vögel oder Amphibien nutzen Totholzhaufen als Versteck und Rückzugsort.

Symbolfoto: envato | vvoennyy

Wer also einen Stapel Äste in einer ruhigen Ecke liegen lässt, schafft damit ein natürliches Mini-Biotop. Besonders sinnvoll ist das in naturnahen oder schattigen Gartenbereichen.

Laub schützt den Boden und verbessert das Mikroklima

Ähnlich verhält es sich mit Laub. Statt es vollständig zu entfernen, lohnt es sich, einen Teil unter Büschen, Sträuchern oder auf Beeten liegen zu lassen. Die Blätterschicht schützt den Boden vor dem Austrocknen, verhindert Erosion und dient Mikroorganismen sowie Regenwürmern als Futter.

Laub zersetzt sich nach und nach zu wertvollem Humus – ganz ohne zusätzlichen Kompost oder Dünger. Besonders Buchen-, Linden- oder Ahornlaub eignet sich dafür gut. Nur schwer zersetzbare Blätter wie die von Eichen oder Walnüssen sollten besser sparsam eingesetzt werden.

Weniger Arbeit, mehr Nachhaltigkeit

Neben den ökologischen Vorteilen reduziert der Verzicht auf übermäßiges Aufräumen auch den Arbeitsaufwand. Gärtnerinnen und Gärtner sparen Zeit und schaffen gleichzeitig ein gesünderes Umfeld für Pflanzen, Tiere und Bodenleben.

Die Devise lautet: Weniger ist oft mehr. Wer im Garten bewusst etwas „Unordnung“ zulässt, unterstützt die Artenvielfalt und sorgt ganz nebenbei für ein stabileres Mikroklima im eigenen Grünbereich.

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