Donnerstag, 09.01.2025

INGOLSTADT – Das Silvesterfeuerwerk bringt nicht nur bunte Lichter und Lärm mit sich, sondern auch eine deutliche Belastung der Luftqualität durch eine hohe Feinstaubbelastung.

Erhöhte Feinstaubbelastung zum Jahresbeginn

In Ingolstadt wurden an Neujahr PM10-Werte von bis zu 187 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen, wie das Landesamt für Umwelt berichtet. Dieser Wert wurde eine Stunde nach Mitternacht registriert und liegt weit über dem EU-Grenzwert von 50 Mikrogramm im Tagesmittel. Am ersten Tag des Jahres betrug der Tagesmittelwert in Ingolstadt 97 Mikrogramm pro Kubikmeter – der zehnthöchste Wert in Bayern. Insgesamt meldeten 17 Messstationen im Freistaat Grenzwertüberschreitungen.

Feinstaub als Gesundheitsrisiko

Feinstaub, insbesondere PM10-Partikel, gilt als schädlich für die Gesundheit. Er kann Atemwegserkrankungen wie Bronchitis fördern, Allergien verstärken und die Lebenserwartung senken. Seit 2005 gilt in der EU ein Tagesmittel-Grenzwert von 50 Mikrogramm, der jährlich nicht mehr als 35-mal überschritten werden darf. Am Neujahrstag überschritt Ingolstadt bereits einmal diesen Grenzwert.

Vergleich mit den Vorjahren

Im Vergleich zum Vorjahr war die Feinstaubbelastung in Ingolstadt geringer. Am Neujahrstag 2023 lag der Tagesmittelwert bei 222 Mikrogramm pro Kubikmeter, damals der höchste Wert in Bayern. Direkt nach dem Feuerwerk erreichte der PM10-Wert sogar über 700 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. In diesem Jahr wurde ein Spitzenwert von 187 gemessen, was dennoch der Luftgüteklasse „sehr schlecht“ entspricht.

Einfluss von Wind und Wetter

Die Feinstaubbelastung hängt stark von lokalen Bedingungen wie Wind und Wetter ab. Nach dem Feuerwerk fiel der PM10-Wert zunächst ab, erreichte aber am Abend wieder einen Wert von 169 Mikrogramm pro Kubikmeter – obwohl das Feuerwerk längst vorbei war. Reifenabrieb, Bremsstaub und Abgase tragen ebenfalls zur Feinstaubbelastung bei.

Strengere Grenzwerte geplant

Die EU plant, die Feinstaubgrenzwerte in den kommenden Jahren zu verschärfen und an die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) anzupassen. Die WHO empfiehlt einen Jahresmittelwert von 15 Mikrogramm pro Kubikmeter – weit entfernt von den derzeitigen Belastungen in Ingolstadt.

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