INGOLSTADT – Mit großer Zustimmung hat die IG Metall Ingolstadt am Mittwoch (19.03.2025) auf ihrer ersten Delegiertenversammlung in diesem Jahr die neue Zukunftsvereinbarung bei der Audi AG begrüßt. Diese Einigung, die rund acht Milliarden Euro an Investitionen in die deutschen Standorte umfasst, gilt als bedeutendes Signal für sichere Arbeitsplätze in der Region.
Jörg Schlagbauer, Vorsitzender des Audi-Gesamtbetriebsrats, betonte in seinem Bericht, dass es gelungen sei, das monatliche Entgelt zu sichern und wichtige tarifliche und betriebliche Regelungen zu verteidigen. Besonders hob er das Insourcing von Dienstleistungen zur Sicherung des Know-hows sowie einen Bonus für IG Metall-Mitglieder hervor. Zugleich mahnte er jedoch: „Zur Wahrheit gehört aber auch, wir mussten dem Unternehmen Zugeständnisse machen. In Summe werden wir Industriearbeitsplätze in der Region verlieren, jedoch konnten wir ein blankes Stellenstreichen, ohne dass tatsächlich auch die Arbeit wegfällt, verhindern.“
Großdemonstration der IG Metall gegen den Abbau der Industrie
Bereits am Samstag zuvor hatten bundesweit über 81.000 IG Metall-Mitglieder unter dem Motto „Mein Arbeitsplatz. Unser Industrieland. Unsere Zukunft!“ für den Erhalt von Industriearbeitsplätzen demonstriert – die größte öffentliche Aktion der Gewerkschaft seit vielen Jahren.
Carlos Gil, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ingolstadt, machte deutlich: „Unsere Industriearbeitsplätze müssen gesichert werden – sozial, ökologisch und zukunftsfähig.“ Er fordert die Politik zum Handeln auf und forderte eine gerechte Verteilung der Lasten sowie gute Arbeit und einen starken Sozialstaat. Die Petition „Zukunft statt Kahlschlag“ solle ein klares Zeichen für schnelles Handeln sein.
Tarifkonflikt in der Textil- und Bekleidungsindustrie
Auch in anderen Branchen zeigt sich die IG Metall kämpferisch. Zweiter Bevollmächtigter Christian Daiker berichtete über stockende Verhandlungen für rund 120.000 Beschäftigte in der Textil- und Bekleidungsindustrie. Die IG Metall fordert eine Entgelterhöhung von 6,5 Prozent sowie verbesserte Altersteilzeitregelungen. Daiker kritisierte die mangelnde Kompromissbereitschaft der Arbeitgeber und mahnte eine zügige Einigung an, um Streiks zu vermeiden.