WÜRZBURG – Im Würzburger Kiliansdom hat Bischof Dr. Franz Jung am Gründonnerstag (17.04.2025) mit der Messe vom Letzten Abendmahl die österlichen Tage eröffnet. In seiner Predigt betonte er die Bedeutung des Herzens für den Glauben.
Bischof vollzieht symbolische Fußwaschung beim Gottesdienst
In Erinnerung an die Fußwaschung Jesu im Abendmahlssaal vollzog Bischof Jung diesen symbolischen Akt an Vertretern verschiedener Gruppen. Unter den Ausgewählten waren sowohl Männer als auch Frauen vom Diözesanrat, der Dompfarrei, Passionsspieler aus Dammbach, Menschen mit Behinderung und Ordensleute.
Herzensbeziehung zu Jesus im Mittelpunkt des Gottesdienstes
In seiner Predigt verwies der Bischof auf die aktuelle Enzyklika „Dilexit nos – Er hat uns geliebt“ von Papst Franziskus, in der dieser beklagt: „Es fehlt das Herz.“ Jung erklärte: „Heute Nacht fragen wir uns, inwieweit wir mit dem Herzen beim Herrn sind.“ Ein bloß intellektueller Glaube bleibe im Kopf, während echter Glaube bedeute, „Jesus aus dem innersten Herzen verbunden zu sein“.

Die Fußwaschung Jesu zeige, dass er keine Befehlsempfänger und Knechte wolle. „Er will, dass sie den Freundschaftsdienst, den er ihnen erweist, auch einander erweisen“, so der Bischof. Die musikalische Gestaltung übernahm die Junge Domkantorei unter Leitung von Domkapellmeister Alexander Rüth.
Nach dem Gloriagesang verstummten traditionell Glocken und Orgel bis zur Osternacht. Am Ende der Messe übertrugen Bischof Jung und Mitglieder des Domkapitels das Allerheiligste in die Schönbornkapelle, während der Tabernakel offen und leer blieb.