Sonntag, 20.04.2025

MÜNCHEN – Bayerns Bauminister Christian Bernreiter lehnt den neuen Normentwurf des Deutschen Instituts für Normung (DIN) entschieden ab. Der Vorschlag sieht regelmäßige Verkehrssicherheitsprüfungen für Wohngebäude vor. Laut Bernreiter würden diese zusätzlichen Prüfungen enorme Kosten für Mieter und Eigentümer verursachen, ohne, dass der Gebäude-TÜV einen wesentlichen Mehrwert brint.

Hohe Kosten und mehr Bürokratie durch den Gebäude-TÜV befürchtet

Das DIN-Normenausschuss Heiz- und Raumlufttechnik sowie deren Sicherheit hat im März den Entwurf E DIN 94681 veröffentlicht. Dieser fordert eine verpflichtende Überprüfung der Verkehrssicherheit von Wohngebäuden. Dabei sollen Aspekte wie Konstruktion, Standsicherheit, Feuerschutz, Absturzsicherung und technische Anlagen regelmäßig kontrolliert werden. Zusätzlich schlägt der Entwurf eine neue Qualifikation für Prüfpersonen vor.

Bernreiter zeigt sich entsetzt über den Vorstoß und kündigt Widerstand an: „Ganz Deutschland diskutiert über die Senkung der Wohnkosten und den Bürokratieabbau im Bauwesen. Da ist es absolut unverständlich, warum man ohne Not solche Prüfungen einführen will. Das wäre ein bürokratischer Wahnsinn!“

Bayern setzt auf weniger Vorschriften statt mehr Kontrollen

Der bayerische Bauminister betont, dass Bayern bewusst einen anderen Weg geht. Im Rahmen des „Gebäudetyp-e“-Projekts werden derzeit 19 Pilotprojekte mit innovativen Bau- und Wohnformen begleitet. Ziel sei es, neue Potenziale zu entdecken, Vorschriften zu lockern und Bürokratie abzubauen.

Bernreiter kündigte an, sich als Vorsitzender der Bauministerkonferenz dafür einzusetzen, dass der DIN-Entwurf ersatzlos gestrichen wird.

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Felix Kirberg

Werkstudent in der Redaktion der VifograVision GmbH