MÜNCHEN – Über 120 Experten aus ganz Europa sowie Vertreter der EU-Kommission und der Bundesregierung sind am Donnerstag (13.03.2025) in München zur Konferenz des Transnationalen Netzwerks für die EU-Strukturfonds zusammengekommen. Ziel ist es, praxisnahe Lösungen für eine effizientere und weniger bürokratische EU-Regionalförderung zu erarbeiten.
Bayern pocht auf regionale Entscheidungsfreiheit
Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt eröffnete die Veranstaltung und sprach sich entschieden gegen Pläne der EU-Kommission aus, die Mittelvergabe künftig stärker über die nationale Ebene zu steuern und an nationale Reformpläne zu koppeln. „Eine zentral gesteuerte Regionalpolitik ist ein Widerspruch in sich. Regionen müssen direkte Akteure bleiben – andernfalls drohen Verzögerungen, mehr Bürokratie und Fördervorgaben, die an den regionalen Bedarfen vorbeigehen.“ Stattdessen fordert Gotthardt frühzeitige und praxisnahe Rahmenbedingungen für die nächste Förderperiode ab 2028.
Mehr Effizienz und weniger Bürokratie bei EU-Regionalförderung
Die Konferenz, die auf Einladung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums stattfindet, fällt in eine entscheidende Phase der Verhandlungen über den nächsten EU-Finanzrahmen. Diskutiert werden insbesondere einfachere Abrechnungsmechanismen und Maßnahmen zur besseren Nutzung der Fördergelder.
Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ist ein zentraler Baustein der europäischen Kohäsionspolitik. Er soll wirtschaftlich schwächeren Regionen helfen, in Bereiche wie Innovation, Wettbewerbsfähigkeit, Umwelt- und Klimaschutz zu investieren. Bayern erhält in der aktuellen Förderperiode 2021–2027 rund 577 Millionen Euro aus dem Fonds.