Donnerstag, 24.04.2025

BRÜSSEL – Die EU-Kommission hat erstmals auf Basis des Gesetzes über digitale Märkte (DMA) Strafen gegen zwei der größten US-Techkonzerne verhängt. Das berichtet die „BILD“-Zeitung am Mittwoch (23.04.2025). Apple muss wegen unzulässiger Einschränkungen für App-Entwickler 500 Millionen Euro zahlen, Meta wird für sein „Pay-or-consent“-Modell mit einer Strafe von 200 Millionen Euro belegt. Beide Unternehmen kündigten an, juristisch gegen die Entscheidungen vorzugehen.

Apple: EU sieht Wettbewerbsbehinderung für App-Entwickler

Kern des Vorwurfs gegen Apple ist, dass der Konzern App-Entwickler daran hindere, Nutzer über günstigere Angebote außerhalb des App-Stores zu informieren. Die EU sieht darin eine unzulässige Marktbeschränkung, die den Wettbewerb behindert und Verbraucherrechte beschneidet. Apple verteidigt sich und kritisiert das Vorgehen der Kommission als unfair. Die Änderungen zur Einhaltung des DMA hätten bereits hohe Entwicklungsressourcen verschlungen.

Meta: Kritik an Wahlmöglichkeit für Nutzer

Die 200-Millionen-Euro-Strafe gegen Meta bezieht sich auf das seit 2024 eingeführte Modell, bei dem Nutzer zwischen einer kostenlosen, werbebasierten Version und einer kostenpflichtigen, werbefreien Option wählen können. Laut EU-Kommission fehlt eine ausreichend datenschutzfreundliche Auswahlmöglichkeit. Meta hatte das Modell im vergangenen November überarbeitet – die Kommission prüft derzeit, ob es den Anforderungen nun entspricht. Die Strafe beziehe sich laut dem Bericht auf den Zeitraum März bis November 2024.

Politische Spannungen durch DMA im Hintergrund

Die US-Seite sehe laut BILD in den Sanktionen einen gezielten Angriff auf amerikanische Unternehmen. Der republikanische FTC-Vorsitzende bezeichnete die DMA zuletzt als eine Art Besteuerung. Die EU-Kommission weist den Zusammenhang mit internationalen Handelskonflikten zurück und betont die Unabhängigkeit ihrer Entscheidungen.

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