Donnerstag, 06.02.2025

Nürnberg – Die Temperaturen sinken und in Süddeutschland kündigt sich laut Wetter.com ab Mittwoch (13.11.2024) der erste Schnee bis ins Flachland an. Während sich viele noch an die milde Herbsttemperaturen klammern, ist der Winterdienst des Servicebetriebs Öffentlicher Raum (SÖR) in Nürnberg längst auf Betriebstemperatur. Mit 201 Fahrzeugen, 390 Mitarbeitenden und 10.000 Tonnen Streusalz in der Hinterhand steht alles bereit, um den winterlichen Herausforderungen zu trotzen.

Winterdienst Nürnberg sorgt für sichere Straßen mit 201 Fahrzeugen, 390 Mitarbeitenden, 10.000 Tonnen Salz. Der SÖR ist bereit für Schnee & Eis
Foto: vifogra | Ralph Goppelt

Die unsichtbare Maschinerie des Winterdienstes

Bereits im Oktober beginnt das Team von SÖR, die Sommerfahrzeuge auf Wintereinsätze vorzubereiten. Wo im Sommer Gießarme für durstige Stadtbäume montiert sind, hängen im Winter Tanks für Sole, eine Mischung aus Wasser und Salz, die präventiv gegen Glätte auf die Straßen kommt. „Da bringt uns Lauge den entscheidenden Vorteil, damit wir auch schon, sage ich mal, wenn es dann mit dem Berufsverkehr losgeht, dass die Straßen dann einfach schon geräumt sind und der Verkehr laufen kann“, erklärt André Winkel, Pressesprecher von SÖR. Ergänzt wird die Ausrüstung durch Schneepflüge und Allzweckfahrzeuge mit Bodensensoren, die die Temperatur der Straße messen – präziser, als es der „Schuhsohlentest“ je könnte.

3.600 Kilometer Straßen liegen im Verantwortungsbereich des Winterdienstes, davon 2.800 Kilometer, die regelmäßig geräumt und gestreut werden. Besonders im Fokus: frostgefährdete Brücken und windige Straßenzüge entlang der Pegnitz. „Wir werden auch bei drei Grad schon in den Dienst gestellt, denn wir wissen, dass aus verschiedenen Stellen geht der Wind drüber, wir haben eine gewisse Feuchtigkeit auf der Straße, sehr oft und das gefriert dann an und diese Reifglätte ist sehr, sehr gefährlich“, berichtet Manfred Herzog, stellvertretende Fahrdienst-Gruppenleiter beim SÖR.

Winterdienst: Ein Job für Helden der Nacht

Die Bereitschaftsteams stehen rund um die Uhr bereit, analysieren Wetterdaten, führen Kontrollfahrten durch und starten Einsätze oft noch bevor der erste Frost sichtbar ist. Dabei erfordert der Winterdienst nicht nur Technik in Form morderner Schneepflüge, sondern auch ein gewisses Manövriertalent. „Die Autos werden immer breiter, und wir haben oft große Probleme, in engen Gassen durchzufahren“, schildert Herzog. Die Bitte vom Winterdienst an alle Verkehrsteilnehmer: Platz machen, defensiv fahren und Räumfahrzeuge nicht überholen. „Sicherheit geht immer vor und vor allen Dingen gegenseitige Rücksichtnahme ist auch ganz, ganz wichtig“, betont Winkel.

Eine Wundertüte namens Winter

Trotz milder Winter der vergangenen Jahre bleibt die Einsatzbereitschaft hoch. Das komplexe System „Wetter“ ist stets unberechenbar: „Es ist eine Wundertüte“, sagt André Winkel mit einem Augenzwinkern. Selbst im April könne es noch Winterdiensteinsätze geben, bevor die Räumfahrzeuge wieder zu Gießwagen umfunktioniert werden. „Also die Arbeit geht uns da nicht aus“, scherzt Winkel über den am Ende doch ernsten wie wichtigen Einsatz des SÖR für die Stadt.

Foto: vifogra | Uwe Friedrich

Und so bleibt auch der kommende Winter für SÖR eine spannende Aufgabe. Mit moderner Technik, großem Teamgeist und einer kleinen Prise Humor sowie einer großen Prise Salz sind die Straßen Nürnbergs für Schnee und Eis gewappnet. Denn wenn der Winter wirklich kommt, zählen Vorbereitung, Engagement – und vielleicht ein bisschen Glück, hinter einem Räumfahrzeug zu landen, das den Weg freimacht.

Teilen.