POSTBAUER-HENG – Die Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrats der Diözese Eichstätt stand im Zeichen schwieriger Entscheidungen. In Postbauer-Heng diskutierten die Delegierten über Migration sowie über die angekündigte Auflösung der Dekanatsbüros und Jugendstellen. Besonders Letzteres sorgte für Irritationen, da sich der Diözesanrat eine frühere Einbindung in den Entscheidungsprozess gewünscht hätte.
Einsparungen sorgen für Unmut
Die Ankündigung der Diözese, Dekanatsbüros und Jugendstellen aufzulösen, löste kontroverse Diskussionen aus. Der Vorsitzende des Diözesanrats, Christian Gärtner, machte deutlich, dass das Gremium in solche Entscheidungen frühzeitiger eingebunden werden möchte. „Wir wollen dieses Bistum mit Ihnen gemeinsam in eine nicht einfache Zukunft führen“, betonte er und forderte, dass Einsparungen nicht ohne Rücksprache beschlossen werden.
Bischof Gregor Maria Hanke räumte ein, dass die Situation herausfordernd sei. „Wir stehen unter einem gewaltigen Druck“, erklärte er mit Blick auf sinkende Mitgliederzahlen und knappe Ressourcen. Gleichzeitig versicherte er, dass die Entscheidungen nicht aus Gleichgültigkeit getroffen worden seien.
Jugendarbeit soll erhalten bleiben
Generalvikar Michael Alberter stellte klar, dass die Schließung der Jugendstellen nicht das Ende der Jugendarbeit bedeute. „So war mit keinem Gedanken gedacht, die dahinter stehende Organisationseinheit und deren Aufgaben zu beenden“, betonte er. Vielmehr solle die Struktur neu organisiert werden. Erste Workshops mit Hauptamtlichen seien bereits angesetzt, weitere Treffen mit Ehrenamtlichen seien geplant. Die Neustrukturierung solle dabei helfen, Ressourcen effizienter zu nutzen, da einzelne Veranstaltungen zuletzt mangels Teilnehmern ausgefallen seien.

Migration als weiteres zentrales Thema
Neben den Einsparungen beschäftigte sich der Diözesanrat auch mit dem Thema Migration. Dr. Michael Griesbeck vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge lieferte aktuelle Zahlen: 2023 hatten fast 30 Prozent der Bevölkerung Deutschlands einen Migrationshintergrund. Zudem seien 1,2 Millionen Geflüchtete aus der Ukraine registriert worden.
Angela Müller von der Caritas betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung ehrenamtlicher Hilfe, besonders in den stationären Beratungsstellen sowie vor Ort in abgelegenen Unterkünften. Allerdings rief sie gleichermaßen die Rathäuser und Kirchengemeinden dazu auf, sich aktiv einzubringen und zusätzliche niederschwellige Angebote an neutralen Orten zu etablieren.
Abschluss mit Gottesdienst
Während einer Sitzungspause informierten sich die Delegierten über das Projekt „Tragwerk 7“, das moderne Formen der Gottesdienstgestaltung ermöglicht. Die Vollversammlung endete mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Elisabeth.