DEUTSCHLAND – Wer am 1. April nicht aufpasst, wird zum Narren gemacht. Ob absurde Schlagzeilen, erfundene Angebote oder harmlose Streiche unter Kollegen – der Aprilscherz gehört zum festen Repertoire des Kalenders. Doch woher stammt diese Tradition, und warum wird gerade an diesem Tag so gerne geflunkert?
Ursprung vom Aprilscherz unklar – mehrere Theorien
Der genaue Ursprung des Aprilscherzes ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Eine Theorie führt ihn ins Frankreich des 16. Jahrhunderts zurück: Als dort der Jahresbeginn vom 1. April auf den 1. Januar verlegt wurde, sollen Anhänger des alten Kalenders verspottet und mit falschen Einladungen zum „Neujahrsfest“ im April geschickt worden sein.
Andere Deutungen vermuten die Wurzeln im alten Rom oder in indischen Frühlingsfesten, bei denen ebenfalls mit Rollentausch und Späßen gearbeitet wurde. Auch der unberechenbare Monat April selbst, mit seinem wettertechnischen Auf und Ab, gilt als Symbol für Täuschung und Wandel.
Medien und Firmen machen mit
Mittlerweile beteiligen sich jedes Jahr auch Unternehmen, Medien und Behörden an der Tradition. Mal subtil, mal spektakulär – das Spektrum reicht von angeblich neuen Produkten über erfundene Gesetzesänderungen bis hin zu kuriosen Forschungsprojekten.
In den sozialen Netzwerken verbreiten sich Aprilscherze rasend schnell – oft ist schwer zu erkennen, was ernst gemeint ist und was nicht. Nicht selten entlarven sich die Meldungen erst im Kleingedruckten oder am Ende des Tages.
Zwischen Spaß und Täuschung
Der Aprilscherz lebt vom Überraschungsmoment – sollte aber harmlos bleiben. Persönliche Angriffe, Bloßstellungen oder bewusst verletzende Scherze gelten als unangemessen. Auch rechtlich kann eine Grenze überschritten sein, etwa wenn durch einen Scherz ein Schaden entsteht.
Trotzdem gilt der 1. April für viele als willkommene Gelegenheit, mit Humor in den Frühling zu starten – eine Tradition, die sich über Jahrhunderte gehalten hat und jedes Jahr aufs Neue für Gesprächsstoff sorgt.