MÜNCHEN – Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger hat die Pläne zur möglichen Aufteilung der einheitlichen deutschen Strompreiszone scharf kritisiert. Der Vorschlag des europäischen Netzbetreiberverbands ENTSO-E sei ein Angriff auf den Wirtschaftsstandort Deutschland, erklärte der Minister am Montag (28.04.2025).
Netzbetreiberverband will deutsche Strompreiszone aufteilen
Hintergrund ist der neue Bericht von ENTSO-E, der aufgrund struktureller Netzengpässe eine Teilung der deutschen Stromgebotszone empfiehlt. Aiwanger sieht darin jedoch einen schweren Fehler: „Die deutsche Wirtschaft braucht weiterhin die einheitliche Strompreiszone. Jede andere Debatte führt nur zu einer großen Verunsicherung bei allen Akteuren und schadet der Wirtschaft in Süd wie Nord gleichermaßen.“

Foto: StMWi | R. Kerl
Setzt auf Netzausbau und Speicher
Anstatt neue Preismauern zu errichten, fordert Aiwanger den konsequenten Ausbau der Stromnetze und die Stärkung regionaler Energieerzeugung und Speicherlösungen. Nur so lasse sich eine starke und resiliente Energieversorgung schaffen. Eine Trennung in eine Nord- und Südzone würde nicht nur höhere Strompreise im Süden bedeuten, sondern hätte auch ernste marktwirtschaftliche Folgen. Aiwanger: „Der Windstrom im Norden wird an Wert verlieren und der Strom im Süden wird teurer.“ Die wiederum würde steigende EEG-Ausgleichszahlungen zur Folge haben. „Das nutzt niemandem.“
Aiwanger: Aufteilung „gegen die Interessen unseres Landes“
Der Minister erinnert daran, dass der Koalitionsvertrag klar die Einheit der deutschen Strompreiszone vorsieht. „Wer das infrage stellt, handelt gegen die Interessen unseres Landes“, betont Aiwanger. Der Umsetzungsaufwand einer Trennung wäre immens, der Nutzen hingegen zweifelhaft. Deutschland müsse zusammenhalten, um die Energiewende gemeinsam zu stemmen.