MÜNCHEN – Bayerns Bauernpräsident Günther Felßner hat am Dienstag (25.03.2025) überraschend seinen Verzicht auf die Kandidatur für das Amt des Bundesagrarministers erklärt. Felßner begründete diesen Schritt mit massiven Protesten gegen seine Person, darunter eine Aktion von Tierschutzaktivisten auf seinem landwirtschaftlichen Anwesen. Er sei nicht bereit, Gefährdung für sich und seine Familie hinzunehmen, erklärte er laut Medienberichten.
Proteste zwingen Felßner zum Rückzug
Die Proteste erreichten am Montag einen Höhepunkt, als Mitglieder der Gruppe “Animal Rebellion” auf Felßners Hof demonstrierten. Einige Aktivisten sollen dabei eine Scheune bestiegen und ein Banner mit der Aufschrift “Kein Tierausbeuter als Agrarminister” angebracht haben. Die Polizei ermittele nun wegen des Verdachts auf Hausfriedensbruch. Der Bauern-Chef zeigte sich empört über die Aktion, seine Frau sei durch das Vorgehen der Aktivisten verängstigt worden.
Söders Wunschkandidat wat umstritten
CSU-Chef Markus Söder hatte Felßner bereits im November als Wunschkandidaten für das Amt des Bundesagrarministers präsentiert. Der Präsident des Bayerischen Bauernverbands, der seit 2022 in diesem Amt ist, sollte in einer unionsgeführten Bundesregierung das Landwirtschaftsressort übernehmen. Seine Nominierung stieß jedoch auf Kritik, unter anderem wegen eines Strafbefehls aus dem Jahr 2018 wegen Boden- und Gewässerverunreinigung.
Kaniber als Ersatzkandidatin im Gespräch
Mit Felßners Rückzug muss die CSU nun einen neuen Kandidaten für das Amt des Bundesagrarministers finden. Als mögliche Nachfolgerin wird Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber gehandelt. Die endgültige Besetzung der Ministerposten wird im Rahmen der laufenden Koalitionsverhandlungen entschieden.