DEUTSCHLAND – Sonne, Regen, Wind und sogar Schnee – oft innerhalb weniger Stunden. Das sogenannte Aprilwetter macht seinem Ruf alle Ehre. Schon Ende März zeigen sich erste Vorboten der typischen Wetterkapriolen. Für Meteorologen ist das keine Überraschung: Der ständige Wechsel hat mit den Übergängen zwischen den Jahreszeiten zu tun.
Warme Luft trifft auf kalte Luftmassen
Im Frühling erwärmt sich die Luft am Boden schneller als in höheren Schichten. Gleichzeitig treffen milde Luftmassen aus dem Süden auf kalte Luft aus dem Norden oder Osten. Diese Kontraste führen zu starker thermischer Instabilität – die Folge: Schauer, Gewitter und kurze sonnige Abschnitte wechseln sich rasant ab.

Typisch für das Aprilwetter sind sogenannte „April-Schauer“: kurzes, aber intensives Wettergeschehen mit Regen, Graupel oder sogar Schneefall. Besonders in den Mittags- und Nachmittagsstunden bilden sich lokal begrenzte Quellwolken, die sich spontan entladen können.
Wetterregel mit Kern Wahrheit
„Der April macht, was er will“ – dieser Spruch ist zwar volkstümlich, aber nicht unbegründet. Statistische Auswertungen zeigen, dass in keinem anderen Monat der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht so groß ist wie im April. Auch die Spannweite der Tageshöchsttemperaturen schwankt stärker als in anderen Monaten.
Vor allem in höheren Lagen sind bis in den Mai hinein Schneeschauer möglich. Gleichzeitig kann es aber bereits frühsommerlich warm werden – je nach Luftströmungslage.
Auswirkungen auf Alltag und Natur
Das wechselhafte Wetter stellt nicht nur Gartenbesitzer und Allergiker vor Herausforderungen. Auch die Tierwelt reagiert empfindlich auf schnelle Temperaturwechsel. Frühblüher und Obstbäume, die bereits in der Blüte stehen, können durch späte Kälteeinbrüche geschädigt werden.

Für die Landwirtschaft bedeutet das Aprilwetter eine besonders kritische Phase – und für Meteorologen jede Menge Arbeit. Langfristige Vorhersagen sind im Frühling besonders schwierig, da sich Wetterlagen nur schwer stabilisieren.